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Psychosomatik / Psychosomatische Medizin / Psychotherapeutische Medizin
Die psychosomatische bzw. psychotherapeutische (aus dem Griechischen: psyche = Seele, soma = Körper) Medizin geht davon aus, dass sich psychische Störungen auch auf den Körper auswirken.
Wenn für körperliche Beschwerden kein organischer Befund vorliegt, kann sich dahinter eine psychische Erkrankung verbergen; man spricht z.B. von einer larvierten, d.h. (hinter einer körperlichen Erkrankung) versteckten/verborgenen Depression.
Typischerweise treten Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems auf, Schlafstörungen, Störungen des Verdauungsapparat, Kopfschmerzen/Migräne, Autoimmunkrankheit (z.B. Neurodermitis) uva.
Psychosomatische Kliniken bieten eine Behandlung an, bei der die Psychotherapie einen hohen Stellenwert einnimmt, in der aber auch körperliche Beschwerden gelindert werden: die körperlich-seelischen Wechselwirkungen stehen im Fokus der Aufmerksamkeit.
Die Abgrenzung zur Psychiatrie ist nicht eindeutig zu beschreiben. Im Allgemeinen liegt der Schwerpunkt Psychiatrischer Kliniken auf einer schnellen Stabilisierung des Patienten auch mit Hilfe von Medikamenten. Psychosomatische Kliniken legen in der Regel einen weniger großen Wert auf den Einsatz von Arzneitmitteln und sehen meist den psychotherapeutischen Aspekt im Vordergrund. Auch werden hier weniger stark eingeschränkte Menschen behandelt, während in der Psychiatrie auch Akutpatienten aufgenommen werden.
Egon Fabian schreibt in seinem Buch “Anatomie der Angst - Ängste annehmen und an ihnen wachsen“:
„Psychosomatische Krankheit kann also als eine Art verstanden werden, unbewusst mit Angst umzugehen bzw. nicht gespürte Angst abzuwehren. Die Psychosomatik »erzählt« die Geschichte eines Menschen, der Angst nicht spüren »darf«, weil seine Angst nicht verstanden und mitgetragen, sondern ignoriert und bestraft wird - in einer Bestrafung, die der Kranke als Selbstbestrafung selber übernimmt -, und der seine existenzielle Angst nur mit dem Körper kommunizieren kann, weil nur diese Art der Kommunikation noch erkannt und mit Aufmerksamkeit und Zuwendung belohnt wird.“
weitere Informationen:
- http://www.thieme.de/viamedici/weiterbildung/weiterbildung/psychosomatik.html (Psychosomatik - Steckbrief. Wenn Körper und Seele aus dem Gleichgewicht geraten)
- http://www.youtube.com/watch?v=kOZlEgAB4Dw (Was ist Psychosomatische Medizin? - Der Film)
