Von einer Phobie spricht man bei einer Angst, die sich an spezifische Dinge, Situationen etc. knüpft und von denen keine unmittelbare Gefahr ausgeht. So haben viele Menschen große Angst vor Spinnen, wohl wissend, dass es in Europa keine lebensgefährlichen Spinnenarten gibt. Ebenso leiden viele an Höhenangst und können auch einen Blick aus dem Fenster eines Hochhauses nicht ertragen, obwohl sie gar nicht befürchten, durch die Glasscheibe zu stürzen. Die Angstgefühle sind nicht durch rationale Argumente zu bezwingen; es geschieht jedoch häufig, dass die Angst durch rationale Argumente verleugnet wird: „Ich habe keine Höhenangst, ich sehe nur nicht ein, unzählige Treppen zu steigen nur für ein Blick aus dem Fenster.“
Großen Leidensdruck empfinden Menschen, die unter sozialen Phobien leiden: sie fürchten sich in Gesellschaft anderer Menschen. Sie haben Angst, sich falsch zu verhalten und missverstanden zu werden. Sie fühlen sich permanent beobachtet und kritisiert, jede noch so harmlose Geste und jeder Blick wird sofort als ein Zeichen von Missbilligung interpretiert. So wagen sie oft nicht, sich zu rühren, jemanden anzusehen und etwas zu sagen.
Die Behandlung von Phobien gehört in die kognitive Verhaltenstherapie und erfolgt mittels Konfrontation. Dabei wird der Patient eben jener Situation ausgesetzt, vor der er sich fürchtet. Dies geschieht stückweise, jeweils so, dass der Patient sich ihr stellen kann, aber dennoch eine Panikattacke erleidet. Er muss in der Situation verbleiben, bis die Angst von alleine abklingt - so lernt er, dass die Befürchtungen unbegründet sind und nichts Schlimmes geschieht - die Situation wird künftig nicht mehr als bedrohlich empfunden.
Es gibt wohl kaum eine Phobie, die es nicht gibt. Immer wieder hört man von besonders kuriosen Fällen, wie z.B. die Angst vor Clowns, Angst vor Blumen, Angst vor Zahlen. Weitere Phobien finden Sie hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Phobien
Ursprünglich bezeichnet die Agoraphobie eine Angst vor großen Plätzen, Menschenansammlungen und Situationen, aus denen man schwer flüchten und Hilfe bekommen kann. Heutzutage wird damit aber auch die „Angst vor der Angst“ bezeichnet: Patienten mit einer Angst- oder Panikstörung ahnen oft schon im Voraus, dass eine Panikattacke drohen könnte, obwohl sie sich selbst noch gar nicht in der Situation befinden und die Angst noch nicht auftritt. Die Angst vor einer Panikattacke kann jedoch ebenso eine solche auslösen wie die gefürchtete Situation selbst.
Menschen mit einer sozialen Phobie haben Angst vor allen Situationen, in denen sie mit anderen Menschen in Kontakt treten müssen: in Sportvereinen, der Volkshochschule, Firmentreffen ect. Betroffene fürchten sich davor, von anderen kritisch bewertet und be- oder verurteilt zu werden.
Patienten mit einer generalisierten Angststörung (auch „Sorgenkrankheit“) haben Angst, ohne genau zu wissen wovor. Oft sind es diffuse Befürchtungen, die soziale Bindungen, Erlebnisse im Alltag, die Zukunft oder Gesundheit, Alter und Tod betreffen. Die Ängste treten oft scheinbar unwillkürlich und unvorhersehbar auf, sind sehr stark und völlig unangemessen. Sie sind dadurch weder vom Patienten selbst noch durch seine Familie oder Freunde nachzuvollziehen oder zu verstehen; daher gehen sie oft mit starken Schuldgefühlen beim Patienten einher. Da sich die Ängste so wenig greifbar äußern, wissen viele gar nicht, dass sie an einer Angststörung leiden und suchen den Arzt wegen der körperlichen Symptome auf; sie vermuten eher eine schwerwiegende körperliche Erkrankung, z.B. Erkrankungen am Herzen oder Herzinfarkt wegen des Herzrasens und beschleunigten Pulses.