Klassifikation nach ICD-10: F60.4 (Histrionische Persönlichkeitsstörung)
Menschen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung (HPS) (von lat. „histrio“ = Schauspieler) reagieren häufig extravertiert und theatralisch, was auf andere künstlich und übertrieben wirkt. Der Begriff Hysterie wird in der Fachsprache heute nicht mehr verwendet, da er in der Bevölkerung eindeutig negativ konnotiert ist und häufig abwertend gebraucht wird.
Betroffene suchen ständig nach Aufmerksamkeit und Bestätigung, fordern den Ausdruck der Anerkennung von anderen mehr oder weniger deutlich ein („fishing for compliments“) und haben gleichzeitig eine geringe Frustrationstoleranz.
Die mitunter abrupten Stimmungswechsel („himmelhochjauchzend,zu Tode betrübt“) sind für das soziale Umfeld nur schwer nachzuvollziehen und einzuordnen.
In der Umgangssprache hat sich der Begriff „Drama Queen“ entwickelt, was ebenfalls abwertend gemeint ist und als Etikett für Menschen mit extremen Gefühlsausbrüchen verwendet wird. Da dieses Verhalten meist als Inszenierung, als „Theater“ wahrgenommen wird, löst es in der Regel Verständnislosigkeit und Kopfschütteln aus.
Diagnostiziert wird die Histrionische Persönlichkeitsstörung mit Hilfe des Hypochondrie-Hysterie-Inventars (HHI), bei dem u.a. ein Verhalten der Schuldabwehr, Selbstmitleid und Aggression in Stress-Situationen abgefragt wird, ebenso wie Extrovertiertheit, Emotionalität und Ungezwungenheit.
Manipulatives Verhalten, Selbstbezogenheit, leichte Verletzbarkeit und die Suche nach Anerkennung von außen gehören ebenso zum Krankheitsbild der Histrionischen Persönlichkeitsstörung, müssen aber nicht zwangsläufig auftreten, um diese Diagnose zu rechtfertigen.
„Nach ICD-10 müssen mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen vorliegen:
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Histrionische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung)
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