Mit einer psychischen Erkrankung wie der Depression geht zumeist auch eine ausgeprägte Antriebslosigkeit einher, der Betroffene „kann nicht wollen“.
Selbst das Aufstehen wird zu einem täglichen Kampf mit sich selbst, jegliche Verpflichtungen (vor allem die außer Haus) sind nur schwer und unter äußersten Kraftanstrengungen zu bewältigen.
Betroffene fühlen sich überfordert und frustriert und schwanken ständig zwischen den Impulsen, sich zusammenzureißen und sich einfach fallenzulassen: Erledigt man seine Aufgaben trotzdem, geht es einem hinterher wegen der aufgewendeten, aber eigentlich nicht mehr verfügbaren Kraft oft noch schlechter als vorher, lässt man jedoch die Arbeit einfach liegen, meldet sich das schlechte Gewissen und die Ohnmacht gegenüber dem ständig wachsenden Berg.
Aus Angst, die Antriebslosigkeit (als Symptom einer Krankheit) könnte als Faulheit fehlinterpretiert werden, haben sich viele Betroffene eine gut funktionierende „Maske“ angewöhnt, so dass Angehörige und Kollegen häufig gar nicht ahnen, unter welchen Schmerzen die Arbeit erledigt wurde und wie kräftezehrend es tatsächlich ist, die Fassade aufrecht zu erhalten.
Manche Betroffene reagieren auf (empfundene) Kritik und Überforderung schnell gereizt, was leicht zur Verunsicherungen der Umwelt führen kann.