In dem Buch Schattendasein - Das unverstandene Leiden Depression heißt es:
„Hinterlassen lebensgeschichtliche Einflüsse ihre Spuren im Gehirn? Diese wichtige und spannende Frage lässt sich heute eindeutig mit einem Ja beantworten. […]
Schon im zweiten Drittel der Schwangerschaft beginnen sich solche [neuronale] Netzwerke zu bilden, die den gesamten Erfahrungsschatz eines Menschen repräsentieren. Später dienen sie dazu, eine aktuelle Situation zu erfassen - blitzschnell und unbewusst wird jede Wahrnehmung mit bereits bestehenden neuronalen Netzwerken verglichen und entschieden, wie diese einzuordnen sind. Es erfolgt eine Bewertung, ob es sich um eine angenehme oder unangenehme, gefährliche oder ungefährliche Situation handelt. Wenn sich bestimmte Erfahrungen im Laufe der Zeit wiederholen, werden die damit verknüpften Netzwerke verstärkt, d.h. ihre Aktivierung führt dazu, dass ihr Einfluss immer bleibender wird. Umgekehrt können selten aktivierte Netzwerke sich auch zurückbilden und dadurch ihren Einfluss verlieren. Letzteres bedeutet, dass sich Erfahrungen auch »verlernen« lassen.“