Während einer Depression achten Betroffene häufig stärker auf funktionelle Störungen als normal, so dass diese schwerwiegender wirken als sie sind. Insbesondere bei Menschen mit einer Panikstörung konzentriert sich die Wahrnehmung oft auf das Herz und die Atmung, es entstehen Schmerzen im Brustbereich, (normale) Herzstolperer werden registriert, die Atmung erflacht. Während einer Panikattacke ähneln die Symptome denen eines Herzinfarktes, weshalb Betroffene nicht selten den Notarzt rufen. Zwar ist der Anfall nicht lebensgefährlich, wird aber als in hohem Maße lebensbedrohlich empfunden.
Treten die Symptome zum ersten Mal auf, ist es wichtig, körperliche Ursachen auszuschließen. Ist dies geschehen, muss die Diagnose Panikstörung erfolgen. Geschieht dies nicht, bleibt der Patient unbehandelt und wird immer wieder den Notruf wählen; er wird sich unverstanden und alleingelassen fühlen und mehr und mehr der Überzeugung sein, dass die Ärzte etwas übersehen. Dies bezeichnet man dann als „Herzangstneurose“.