In einem Erstgespräch (wird manchmal auch „Vorgespräch“ genannt) lernen sich Patient und Behandler (normalerweise ein Therapeut bzw. Vertreter einer Klinik) kennen und können feststellen, ob sie zueinander passen: welche Störung möchte der Patient behandeln und welche Erwartungen hat er an die Behandlung? Mit welchen Methoden arbeitet der Behandler? Kann er dem Patienten helfen oder wäre er woanders besser aufgehoben?
Es handelt sich bei einem Erstgespräch nicht um ein Vorstellungsgespräch in dem Sinne, dass der Patient ähnlich wie vor einem Arbeitgeber präsentieren und für sich werben muss. Es geht insbesondere bei Erstgesprächen in Kliniken darum zu klären, mit welchen Methoden gearbeitet wird und diese für die Störung des Patienten passend sind und in wiefern seine Hoffnungen und Wünsche realistisch bzw. mit diesen Arbeitsweisen umsetzbar sind.
So bekommt er einen ersten Eindruck und kann sich entscheiden, ob er die Behandlung hier angehen möchte.
Auch bei ambulant arbeitenden Behandlern gibt es Gespräche, die der Orientierung dienen; bevor sich der Patient für oder gegen den Psychotherapeuten entscheiden muss, kann er fünf probatorische Sitzungen unverbindlich wahrnehmen.
Da jedoch die meisten Therapeuten sehr lange Wartelisten haben, bieten einige ein Erstgespräch an, das relativ schnell durchgeführt wird und in dem der Patient einen ersten Eindruck gewinnt, ob er sich eine Therapie mit diesem Therapeuten generell vorstellen kann (und umgekehrt).
Ist dies der Fall, geht es auf die Warteliste, bis ein Platz freigeworden ist.
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