Die bipolare Störung lässt sich kurz und treffend beschreiben mit „himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt“. Die Betroffenen erleben kurze Phasen der Manie, in denen sie sich vor Kraft strotzend an schwierigste Aufgaben wagen und überzeugt sind, alles schaffen zu können - nicht selten geht das bis zum Größenwahn. Sie benötigen kaum Schlaf und wirken rastlos, handeln impulsiv und stürzen sich oft in riskante Unternehmungen ohne sich über die Konsequenzen zu sorgen. Diese Phase wird abgelöst durch eine längere Phase der Depression, in denen das genaue Gegenteil stattfindet: wie die an Depressionen Erkrankten sind sie antriebslos, niedergeschlagen und ohne Perspektive. Die Suizidgefahr ist in dieser Phase sehr groß.
Für Angehörige und Freunde ist der Umgang mit an einer bipolaren Störung Erkrankten oft schwierig, da sie in ihrem Verhalten unberechenbar wirken. Man weiß nie genau, was einen erwartet, Stimmungen können innerhalb von Sekunden ins Gegenteil umschlagen. Im den manischen Phasen sind sie wenig einfühlsam und verhalten sich egozentrisch; in depressiven Phasen lassen sie sich zu keinerlei Aktivitäten motivieren.
Die Behandlung von bipolaren Störungen erfolgt hauptsächlich medikamentös. Sie benötigen Medikamente, die stimmungsstabilisierend wirken, um das Gefälle zwischen Manie und Depression zu mindern. Diese Störung gilt als nicht heilbar, die Patienten müssen ihr Leben lang behandelt werden. Zusätzlich wird eine Psychotherapie empfohlen, um den Patienten über seine Krankheit aufzuklären und ihnen Strategien zur Bewältigung der Phasen an die Hand zu geben.