Bei der Biblio- bzw. Poesietherapie kann es einerseits darum gehen, sich mit Hilfe von Büchern Wissen über die Krankheit anzueignen, um so mehr Verständnis für die eigene Krankheit und ihre Behandlung zu erwerben (siehe auch: Psychoedukation). Das kann nicht nur über Selbsthilfebücher und Ratgeber sondern auch über Erfahrungsberichte und Gedichte geschehen, durch die der Erkrankte lernt, dass er mit seinem Leiden nicht allein ist. Vielleicht findet er hier formuliert, was er selbst nicht in Worte fassen kann.
Zum anderen kann es dem Betroffenen aber auch helfen, seine eigenen Empfindungen, Gedanken, Wünsche, Befürchtungen, Hoffnungen und Ängste niederzuschreiben. Viele Menschen fühlen sich erleichtert, wenn sie Belastendes niedergeschrieben haben; durch die konzentrierte Beschäftigung mit einem eindeutigen Ende (Zuklappen des Tagebuches, Weglegen des Schreibblockes) kann die Gedankenspirale kontrolliert werden.