siehe Bibliotherapie
Viktor E. Frankl:
„Wenn vom Buch als Therapeutikum gesprochen wird, so geschieht dies durchaus in klinischem Ernst. Nimmt doch die sogenannte Bibliotherapie bereits seit langem im Rahmen der Neurosenbehandlung einen legitimen Platz ein. Dem Patienten wird jeweils die Lektüre bestimmter Bücher - und zwar keineswegs nur die von Sachbüchern - empfohlen. Dieser Einsatz des Buches ist selbstverständlich ein gezielter und richtet sich nach dem jeweiligen Fall.
In Hinblick darauf, dass sich die Psychologie wesentlich auf eine Partnerschaft zwischen Arzt und Kranken gründet, kann natürlich keine Rede davon sein, dass jemals das Buch den Arzt und die Bibliotherapie die Psychotherapie zu ersetzen vermöchte. Und doch darf in dieser Hinsicht das Buch nicht unterschätzt werden. Ich besitze Dokumente, au denen eindeutig hervorgeht, dass Menschen, die jahrzehntelang an massiven seelischen Störungen gelitten haben, einzig und allein aufgrund der Lektüre eines Buches eine gewisse Methode der Psychotherapie selber auf ihren eigenen Fall anwenden und sich dadurch endlich von ihrer Störung befreien konnten.“