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erbfaktor

Erbfaktor / Genfaktor

Bei der Suche nach der Ursache von psychischen Erkrankungen taucht immer auch die Frage auf, ob sie vererbt werden können. In der Regel lässt sich die Frage nicht eindeutig beantworten, da vermutlich viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, die heute noch nicht hinreichend erforscht wurden.

Man geht davon aus, dass die Einflüsse aus der Familie eine entscheidene Rolle spielen; damit sind sowohl genetische als auch soziale Faktoren gemeint.
Fest steht, dass Kinder depressiver Eltern ein wesentlich erhöhtes Risiko als Kinder gesunder Eltern tragen, ebenfalls an Depressionen zu erkranken. Das liegt wahrscheinlich u.a. daran, dass die erkrankten Eltern dem Kind in ihrer Vorbildfunktion die Depression gleichsam „vorleben“ und ihm krankheitsfördernde Denk-, Bewertungs- und Verhaltensmuster vermitteln. Je nach Wesen des Kindes muss dies jedoch nicht unbedingt in eine Depression münden.
Das soziale Umfeld, ein instabiles Familienklima, Traumata und ungünstige Lebensumstände sind wesentlich an der Entstehung von Persönlichkeitsstörungen beteiligt.
Bei der Ausbildung von Psychosen wird - wie auch bei der Entstehung von Depressionen eine genetische Disposition vermutet; ein “Depressions-Gen“ oder “Psychose-Gen“ gibt es allerdings nicht.

Bücher:

Müller-Rörich, Thomas, Hass, Kirsten, Margue, Françoise, van den Broek, Annekäthi, Wagner, Rita und Niedermeier, Nico: