Das Gehirn ist für uns unersetzlich und aufgrund seiner Komplexität äußerst anfällig für Schädigungen. Blut versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und Botenstoffen, ohne die es nicht arbeiten könnte; allerdings ist das Blut auch ungewollter Transporteur von Krankheitserregern, die im Gehirn einen großen Schaden anrichten könnten.
Um das zu verhindern, bildet die Blut-Hirn-Schranke gleichsam einen sensiblen Filter: Nährstoffe kommen hindurch, Stoffwechselprodukte (der „Abfall“) werden herausgelassen, aber schädliche Gifte und Erreger werden abgeblockt.
Das hat allerdings nicht nur Vorteile. Da ja hinter einer Depression zumeist auch eine Stoffwechselstörung steckt, wäre es praktisch, wenn man die Konzentration von Serotonin, Noradrenalin, Dopamin etc. einfach messen könnte - so ließe sich leicht feststellen, wo es Defizite gibt und könnte zielgerichtet nachhelfen. Dies wird aber durch die Blut-Hirn-Schranke verhindert, man müsste eine Probe direkt aus der Gewebeflüssigkeit des Gehirns entnehmen, was aber zu risikoreich und aufwendig ist.