Bei der Arbeit mit dem Inneren Kind wird davon ausgegangen, dass bestimmte kindliche Bedürfnisse in der Kindheit nicht erfüllt wurden, wenn man sich bestimmte eigene Verhaltensweisen und Reaktions-/Denkmuster nicht erklären kann, aber trotzdem in ihnen gefangen bleibt, sie schematisch immer wieder wiederholt.
Wenn die Eltern für das Kind wenig Zeit hatten, es wenig liebevolle Zuwendung erfahren hat, im Selbstwertgefühl verletzt wurde oder es von Verlassensängsten geplagt war, dann kann das auch auf den späteren Erwachsenen erhebliche Auswirkungen haben.
Im Zuge des Erwachsenwerdens lernen wir in der Regel, die kindliche Erlebniswelt nach und nach abzulegen. Nicht immer gelingt das, häufig bleiben die Bedürfnisse auch weiterhin unerfüllt und werden lediglich verdrängt oder verleugnet. Gerade in sozialen Situationen kann es nun dazu kommen, dass sich diese Bedürfnisse wieder in der Bewusstseinsebene melden.
Das Innere Kind, das nie eine Stimme hatte, meldet sich sozusagen „zu Wort“ und der Erwachsene reagiert möglicherweise trotzig, wütend, gekränkt, ängstlich, verletzt oder traurig - auch wenn objektiv gesehen gar kein Anlass dazu besteht und der Erwachsene seine Gefühle selbst nicht versteht.
Indem er nun diese kindliche innere Stimme nicht ablehnt, sondern ihr aufgeschlossen und wohlwollend Beachtung schenkt, kann man lernen, sich selbst Eltern zu werden.
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