Die sogenannte „Zwei-Fakten-Theorie“ versucht, die Entstehung und Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen zu erklären: zunächst bekommt ein ursprünglich neutraler Reiz eine negative Bedeutung, z.B. nach einem Sprint um den Aufzug noch zu erwischen. Der Aufzug wird nun assoziiert mit den Gefühlen Herzrasen und Atemnot; beim nächsten Mal reicht schon der Anblick des Fahrstuhls, um die gleichen negativen Gefühle erneut wahrzunehmen.
Wenn nun in einem weiteren Schritt eine Handlung durchgeführt wird, die den Wegfall der negativen Konsequenzen zur Folge hat (z.B. stattdessen die Treppe zu nehmen) und dieses Verhalten künftig häufiger gezeigt wird, entwickelt sich daraus eine Zwangsstörung. Aufgrund dieses Vermeidungsverhaltens kommt es zur Aufrechterhaltung des Zwanges.